Pisa Südstadt

Pisas Südstadt wird von den Pisanern gern Mezzogiorno genannt. Die Südstadt setzt Akzente mit ihren engen Gassen entlang des Arno, ihren Plätzen, dem Corso Italia und der Reliquienkirche Santa Maria della Spina und viel typisch italienischem Flair.

In früheren Zeiten errichteten zumeist ausländische Kaufleute ihre Werkstätten und Lagerhäuser in diesem Stadtviertel, der so zentral auf am Weg zum Pisaner Hafen und der aus Rom kommenden Handelsstraße lag.

Piazza XX Settembre

Die Gebäude an der Piazza XX Settembre, zu Füßen der berühmten Arnobrücke Ponte di Mezzo zeugen von dieser Zeit. Die Hallen des einstigen Tuchmarktes, die Logge di Banchi aus dem 17. Jahrhundert, sowie der aristokratische Palazzo Mosca schmücken den Platz.

Der auffälligste Palast südlich des Arno ist jedoch der Palazzo Gambacorti.

Palazzo Gambacorti

Bereits im 15. Jahrhundert wurde er als Behördensitz genutzt und so beherbergt er auch heute noch das Rathaus der Stadt. Wenn auch vielfach umgestaltet, konnte der Palast seine gotische Fassade mit Blick auf den Fluss bewahren.
Zum Arnoufer zeigt er eine mehrfarbige Steinfassade mit gotischen Fenstern, Spitzbögen, Säulen und zahlreichen Wappen.

Corso Italia in Pisa

In seiner Verlängerung geht der Platz über in die prächtig angelegte Flaniermeile Corso Italia, an der die Zeit nicht spurlos vorbei gegangen ist.

Zusammen mit dem Borgo Stretto in der Altstadt bildet der Corso Italia heute die Haupteinkaufsstraße der Stadt. Im Mittelalter fanden sich hier zahlreiche religiöse Bauten, heute säumen noch einige alte Palazzi den Corso.

Schnurgerade läuft er als wichtige Straßenachse auf die vor allem beim jungen Publikum beliebte, baumbestandene Piazza Vittorio Emanuele II. am Bahnhof zu. Belebte Szenecafes sind in den Seitengassen zu finden, schließlich ist Pisa eine Studentenstadt.

Santa Maria della Spina

Die gotischer Marmorkapelle am Arnoufer erhielt ihren Namen aufgrund einer fantastischen Reliquie. Ein Dorn (spina) aus der Krone Christi, den Kreuzfahrer in ihre Heimatstadt brachten, sei hier gebettet gewesen.

In ihrem Inneren birgt sie Arbeiten der berühmtesten Pisaner Künstler des 14. Jahrhunderts wie etwa Statuen der Madonna mit Kind von Pisano.

Damals stand die kleine Kirche noch auf dem Kiesbett des Arnoflusses. Als sie 1871 einzustürzen drohte, wurde die Kirche mit ihrem reichen gotischen Ornamentschmuck am Hochufer wieder aufgebaut.

Paläste am Arnoufer von Pisa

Folgt man dem Arnoufer, so flaniert man über Straßen, die von malerischen engen Seitengassen, imposanten Adelspalästen aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie von alten Geschlechtertürmen flankiert werden.

Fortezza Nuova mit Giardino Scotto

Die sogenannte neue Festung am südlichen Arnoufer wurde im 15. Jahrhundert von den damaligen Florentiner Besetzern verstärkt und zu einem imposanten Bollwerk ausgebaut.

Im 18. Jahrhundert schließlich ließ die Adelsfamilie Rosselmini-Scotto die Fortezza Nueva in einen Garten umgestalten. Heute ist der Park, der Giardino Scotto, öffentlich und lädt zu Erholungspausen ein.

Moderne Kunst von Keith Haring

Pop-Fans werden sich über das überdimensionale Graffiti des amerikanischen Künstlers Keith Harig freuen. Das 180m² große Wandgemälde nimmt die ganze Wand des zur Klosters Sant’Antonio ein, das an die gleichnamige, im zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Kirche grenzt.

Das Graffiti Tuttomondo mit den für Haring typischen Männchen sprühte der Künstler 1989 hier in weniger kräftigen Farben als gewohnt auf.

San Paolo a Ripa d’Arno

Dem Arno folgend gelangt man zur Kirche San Paolo a Ripa d’Arno mit ihrem schönen Vorplatz, die als eines der ältesten Gotteshäuser der Stadt gilt. Wenn auch um einiges kleiner weist die Kirche aus dem beginnenden 12. Jahrhundert auffallend viele architektonische Ähnlichkeiten mit dem Dom zu Pisa auf.

Die Fassade mit ihrer Marmorstreifungen, ihren Blendarkaden und drei Portalen, den Bögen sowie der Kuppel. Auch das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Innere der Kirche San Paolo a Ripa d’Arno lohnt einen Besuch in der Südstadt von Pisa.

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