Pinocchio

In über achtzig Sprachen wurde die Geschichte des hölzernen Bengels mit der langen Nase übersetzt. Pinocchio ist frech, ungezogen und einer der bekanntesten Toscaner. 1881 hauchte Collodi seiner sympathischen Figur erstmals Leben ein.

In über 80 Sprachen wurden die Abenteuer des Pinocchio mittlerweile übersetzt. 1883 erschien die erste gebundene Ausgabe der Abenteuer des Pinocchio.

Längst gehört das Buch Pinocchio zu den meistverkauften italienischen Werken, knapp 30 Mal wurde die Wunderwelt der naiven Holzpuppe verfilmt. Was als Episode in einer Kinderzeitschrift begann, wurde zum überraschenden weltweiten Beststeller.

Das Kinderbuch

Auch Frederico Fellini war begeistert: ‚Pinocchio ist wahrhaftig Italiens großes Buch. (…) Ein Buch, das nie aufhört, uns zu ernähren, uns zum Staunen zu bringen, uns zu trösten: Ein kleines, so vollkommenes Universum mit seinen Gesetzen, die wir nie mehr verleugnen werden.‘

Die Abenteuer des Pinocchio

Der arme, nachsichtige Tischlermeister Gepetto schnitzte den kleinen Jungen aus einfachem Pinienholz und nannte ihn Pinocchio. Wohlerzogen ist der nun wirklich nicht, will nur Streiche aushecken und sich amüsieren. Gern wäre er ein richtiger Junge, will jedoch nichts dafür tun. Er hat weder Lust zu arbeiten, noch zur Schule zu gehen.

Lieber ist er etwa mit seinem Freund Kerzendocht im Spielzeugland, wo er leider in einen Esel verwandelt wird. Pinocchio ist häufig in Bedrängnis, doch zum Glück gibt es da die gute, blauhaarige Fee, die ihm immer wieder hilfreich zur Seite steht.

Liebevolle Erzählung mit Witz und Ironie

Collodis Erzählungen lassen Erwachsene wie Kinder gleichermaßen eintauchen in eine fantastische Märchenwelt voller Fabelwesen. Unzählige Leser brachten die Schelmenabenteuer bereits zum Lachen, Weinen und Träumen.

In Pinocchio findet man keine erhobenen Zeigefinger, in den Geschichten können die Tiere sprechen und die Kinder haben das Sagen. Collodi erzählt eine Geschichte des Erwachsenwerdens, ein bisschen erzogen wird auch hier. Mit Humor und Ironie gelingt es dem Autor, um Verständnis für die Dreistigkeiten und Fehltritte des kleinen toskanischen Helden zu werben.

Carlos Collodi, der geistige Vater der Figur

Bevor Carlos Lorenzini (1826-1890), der unter dem Pseudonym Collodi schrieb, die zauberhaften Geschichten von Pinocchio zu Papier brachte, war er wenig erfolgreich. Als streitbarer Journalist und Theaterkritiker wurde er wegen seines scharfen Blicks geschätzt, doch erst als Kinderbuchautor erreichte er Popularität. Lorenzini wählte den Namen Collodi nach dem Geburtsort seiner Mutter in der nördlichen Toskana. Er selbst verlebte hier einen Teil seiner Kindheit.

Parco di Pinocchio

In den 1950er Jahren entschloss sich das Bergdorf Collodi (zwischen Lucca und Pistoia gelegen), dem Kinderbuchautor ein Denkmal zu setzen. Künstler waren aufgerufen, mit ihren Pinocchio-Interpretationen den Parco di Pinocchio zu gestalten und die Figur neu zu beleben. In über dreißig Jahren entwickelte sich der schön angelegte Park.

Eine fünf Meter hohe Bronzegruppe illustriert den Weg Pinocchios von der Marionette zum braven Jungen. Auch die gelungenen Mosaike des Künstlers Venturio Venturi stellen die wichtigsten Lebensabschnitte Pinocchios dar. Daneben gilt es unter anderem das Gasthaus zum Roten Krebs, das Spielzeugland, ein fantastischer Goldmünzenbaum und natürlich das riesige Maul des großen Haifisches zu entdecken.

Impressionen von Pinocchio & Collodi

Das könnte Sie auch interessieren

Toskana Reiseführer